Ist mein Kind schief

Häufige Frage von Eltern

Alle Säuglinge kommen „schief“ zur Welt. Ihre Bewegungssteuerung muss erst allmählich in den ersten 3-5 Monaten reifen. Die Motorik ist während dieser Zeit noch nicht ganz symmetrisch. Aber bei einem gesunden Säugling können Sie Monat für Monat eine „Besserung“ und zunehmende Symmetrie und Bewegungsaktivität bemerken. Eine geringe Asymmetrie, wie die „Händigkeit“, die Bevorzugung einer Hand zum Greifen ist normal und wird dauerhaft bestehen bleiben. Sie bedarf keiner Therapie und hat keine ungünstigen Auswirkungen auf die weitere Entwicklung Ihres Kindes.

Wenn Säuglinge keine zunehmende Symmetrie der Haltung, Bewegung und des beidseitigen Einsatzes der Arme und Finger entwickeln, ist jedoch unbedingt eine Kontrolluntersuchung zunächst beim Kinderarzt erforderlich. Bei Auffälligkeiten wird er Sie zu Fachärzten für Neuropädiatrie und/oder zu uns Kinderorthopäden überweisen, um Frühsymptome einer möglicherweise frühzeitig gut behandelbaren Erkrankung rechtzeitig zu entdecken.

Auch bei Asymmetrien der Haltung und Bewegung im späteren Kindesalter sollten Sie Ihr Kind vorstellen.

Bei einer Asymmetrie der Hüftbeweglichkeit wird eine kinderorthopädische Untersuchung mit Hüftultraschall-Kontrolle notwendig sein um eine Hüftentwicklungsstörung auszuschließen (siehe Hüftdysplasie).

Bei einer Symmetrie der Kopfbeweglichkeit wird eine umfassende Untersuchung der Reifungsentwicklung, der Augen, Ohren, des Gleichgewichtsorgans, der Halsmuskeln, und der Halswirbelsäule vorgenommen und je nach Ursache eine zielgerichtete Behandlung eingeleitet (siehe Muskulärer Schiefhals).

Bei Asymmetrien der gesamten Motorik in Verbindung mit einer Entwicklungsverzögerung wird eine neuropädiatrische Untersuchung und bewegungsfördernde Physiotherapie empfohlen werden (siehe Cerebralparese).

Bei Asymmetrien des Schädels kann eine kieferchirurgische Untersuchung und bei schweren Schädelasymmetrien eine Physiotherapie und eine das Schädelwachstum lenkende Helmtherapie notwendig werden. In Einzelfällen muss auch an eine Wachstumsstörung im Bereich der Schädelknochen gedacht werden, was eine Vorstellung in der Neurochirurgie erforderlich macht.